Toverland-Direktor Geständnis: Ein Umdenken in der Corona-Krise

Montag, 11. Dezember 2023, 09:38

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In einer Welt, die von Unsicherheit und schnellen Veränderungen geprägt ist, ist das Eingeständnis eines Fehlers ein seltener und oft bewundernswerter Akt der Führung. Jean Gelissen jr., der Direktor des bekannten Freizeitparks Toverland in Limburg, hat genau das getan. In einem aktuellen Interview reflektierte er über eine der kontroversesten Entscheidungen in seiner Karriere: das Ignorieren der landesweiten Corona-Abstandsregeln im Jahr 2020.

Die Entscheidung gegen die Corona-Regeln

Im Sommer 2020, als die COVID-19-Pandemie die Welt fest im Griff hatte, traf Toverland eine Entscheidung, die landesweit Aufsehen erregte. Der Park verkündete, dass der verpflichtende Abstand von eineinhalb Metern in den Attraktionen nicht länger eingehalten werden würde. Diese Maßnahme, die von Gelissen jr. als „sehr logisch“ bezeichnet wurde, erfolgte nach einer Beratung mit dem lokalen Bürgermeister, jedoch ohne Einbindung der Sicherheitsregion.

Öffentliche Reaktion und schnelle Kehrtwende

Die Entscheidung führte zu einer sofortigen landesweiten Aufregung und Kritik. In der Folge musste Toverland die Maßnahme schnell rückgängig machen. In seinem Interview im Podcast „Von Fehlern zu Erfolgsgeheimnissen“ mit Moderatorin Myrian Ermes gab Gelissen jr. zu, dass der Versuch, „ein paar Zentimeter von den eineinhalb Metern abzuknapsen“, im Nachhinein ein klarer Fehler war.

Die Rolle des Bürgermeisters und der Umgang mit Verantwortung

Interessant ist die Rolle des Bürgermeisters Ryan Palmen der Gemeinde Horst aan de Maas in dieser Geschichte. Er gab grünes Licht für die Lockerung der Anderthalbmeterregel in Toverland. Trotz dieser Genehmigung übernimmt Gelissen jr. die volle Verantwortung für die Entscheidung und deren Konsequenzen. Er räumt ein, dass er sich gegen die politische Richtung hätte stellen und seinem Gefühl folgen sollen.

Lektionen aus der Krise

Aus dieser Erfahrung zieht Gelissen jr. wichtige Lehren. Er betont, dass mit zunehmender Bekanntheit auch eine größere Verantwortung einhergeht. Toverland ist eine wachsende Marke, und diese Entwicklung erfordert eine sorgfältige Handhabung in Bezug auf Handlungen und Kommunikation.

Andere Herausforderungen: Port Laguna und Avalon

Das Interview beleuchtet auch andere Herausforderungen, wie die Errichtung der Themenbereiche Port Laguna und Avalon im Jahr 2018 und die Übernahme der Leitung von seiner Tante Caroline Kortooms im Jahr 2019. Diese Phasen waren geprägt von unzuverlässigen Partnern und schwierigen Entscheidungen, einschließlich Zwangsentlassungen.

Fazit: Wachstum und Verantwortung

Die Geschichte von Toverland und Jean Gelissen jr. zeigt auf, wie Führungskräfte in Krisenzeiten vor Herausforderungen gestellt werden, die nicht nur ihr Unternehmen, sondern auch ihre persönliche Entwicklung beeinflussen. Der Freizeitparkdirektor hat aus seinen Fehlern gelernt und betont die Wichtigkeit einer verantwortungsvollen Führung. Diese Episode ist ein lehrreiches Beispiel dafür, wie wichtig es ist, in unsicheren Zeiten bedacht und verantwortungsbewusst zu handeln.

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