Im Interview mit der Badischen Zeitung (BZ) reflektiert Roland Mack, der charismatische Chef des Europa-Parks, über das turbulente Jahr 2023. Trotz des Potenzials, ein neues Rekordjahr im Hinblick auf Besucherzahlen zu werden, konfrontierten herausfordernde Ereignisse den Park und dessen Management.
Besucherströme und Kapazitäten: Eine Balanceakt
Roland Mack äußert sich vorsichtig optimistisch über die zu erwartenden Besucherzahlen des Geschäftsjahres, das bis zum 31. März 2024 andauert. Trotz der bisherigen Erfolge, insbesondere während der Hauptsaison und der anstehenden Weihnachtszeit, bleibt die endgültige Bilanz abzuwarten. Der Park, der bis zu 40.000 Besucher täglich aufnehmen kann, setzt verstärkt auf Online-Tickets und Dynamic Pricing, um die Besucherströme effizienter zu steuern und eine gleichmäßige Auslastung zu erreichen.
Konfrontation mit Unfällen und Sicherheitsfragen
Das Jahr 2023 wurde jedoch auch von schwerwiegenden Zwischenfällen geprägt. Ein Großbrand im Juni führte zur Zerstörung zweier historischer Attraktionen – des Alpenexpress und der Wildwasserbahn. Ein weiterer Vorfall ereignete sich während einer Turmspring-Show, als eine Bühne zusammenbrach. Mack betont die Effektivität des Notfallmanagements des Parks und die umfassenden Sicherheitsmaßnahmen, die in solchen Situationen greifen, obwohl ein gewisses Restrisiko immer bestehen bleibt.
Sicherheitsmaßnahmen und Altersunabhängigkeit
In Bezug auf die Sicherheit der älteren Attraktionen versichert Mack, dass das Alter der Fahrgeschäfte keine Rolle bei den Unfällen spielte. Der Park unterzieht seine Anlagen strengen Wartungs- und Sicherheitsüberprüfungen. Mack erkennt an, dass trotz aller Vorsichtsmaßnahmen Risiken nicht gänzlich ausgeschlossen werden können.
Wiederaufbau und Erneuerung
In Bezug auf den Wiederaufbau der zerstörten Attraktionen kündigt Mack innovative Konzepte an. Der Alpenexpress soll durch eine neugestaltete Felsenlandschaft führen, und beide Fahrgeschäfte sind für eine Wiedereröffnung im April geplant. Gleichzeitig schreiten die Arbeiten am neuen Themenbereich Kroatien voran, mit einer für April geplanten Eröffnung und der Achterbahn „Voltron Nevera powered by Rimac“, die zahlreiche innovative Elemente beinhaltet.
Die Zukunft des Europa-Parks
In Vorbereitung auf das 50-jährige Bestehen des Europa-Parks in zwei Jahren erwähnt Mack ein besonderes Projekt: Eine neue Attraktion, die im Zentrum des Parks eine bestehende Anlage umgestalten wird. Details hierzu bleiben vorerst geheim.
Die Philosophie des Parks
Mack hebt hervor, dass der Fokus des Parks nicht auf extremen Attraktionen liegt, sondern auf einem ausgewogenen Erlebnis für Familien. Trotz des internationalen Trends zu immer größeren und schnelleren Fahrgeschäften bleibt der Europa-Park seiner Linie treu und setzt auf Qualität und Erlebniswert.
Führungswechsel und persönliche Perspektiven
Mack spricht auch über einen allmählichen Führungswechsel im Europa-Park. Während er bereits begonnen hat, sich aus dem operativen Geschäft zurückzuziehen, bleibt er weiterhin eine beratende Kraft. Seine Kinder übernehmen zunehmend Verantwortung, was durch seine gezielte Abwesenheit auf Branchenveranstaltungen wie der Messe in Orlando verdeutlicht wird.
Weihnachtssaison im Europa-Park
Die Wintersaison des Europa-Parks, beginnend am 2. Dezember, wird durch zahlreiche festliche Attraktionen bereichert. Etwa 3000 beleuchtete Weihnachtsbäume und ein 55 Meter hohes, beheiztes Riesenrad sind nur einige der Höhepunkte. Ein großer Weihnachtsmarkt und eine Weihnachtsbäckerei laden zu festlichen Erlebnissen ein.
Zusammenfassung
Das Jahr 2023 präsentiert sich für den Europa-Park als ein Jahr voller Herausforderungen, Innovationen und zukunftsweisender Pläne. Trotz der Schwierigkeiten, die der Park erlebte, bleibt Mack optimistisch und zukunftsorientiert. Mit einem klaren Fokus auf Sicherheit, Familienfreundlichkeit und stetiger Weiterentwicklung bleibt der Europa-Park ein wesentlicher Bestandteil der Freizeitparklandschaft in Europa.
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