Europa-Park-Chef Roland Mack im Spannungsfeld der Generationen: Ein Kampf um Arbeitswerte

Montag, 20. November 2023, 13:54

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In der idyllischen Landschaft von Rust, wo der Europa-Park als Familienmagnet dient, brodelt eine Debatte über Arbeitsmoral und Generationenunterschiede. Roland Mack, der visionäre Leiter des Freizeitparks und eine Ikone der deutschen Unternehmenswelt, hat in einem kürzlichen Interview mit dem Handelsblatt seine Bedenken über die Arbeitsmoral junger Menschen geäußert. Diese Äußerungen spiegeln einen tiefgreifenden Konflikt in der Arbeitswelt wider und beleuchten die Herausforderungen, denen sich ein traditionsreiches Familienunternehmen gegenübersieht.

Der Konflikt zwischen Tradition und Moderne

Die siebte Generation der Familie Mack führt den Europa-Park mit einer Mischung aus Tradition und Innovation. Doch die Suche nach qualifiziertem Personal wird zunehmend schwieriger. Roland Mack, 74 Jahre alt und mit einem reichen Erfahrungsschatz ausgestattet, sieht sich mit den veränderten Ansprüchen junger Arbeitskräfte konfrontiert. Der Begriff der „Work-Life-Balance“, der in der heutigen Arbeitswelt oft gefordert wird, steht im Widerspruch zu Macks eigenen Erfahrungen und Überzeugungen.

Work-Life-Balance: Ein unverständliches Konzept für Mack

Mack äußert Unverständnis über die Präferenz vieler junger Menschen für Teilzeitarbeit. Er erinnert sich an Zeiten, in denen 70- bis 80-Stunden-Wochen die Norm waren, oft ohne freie Wochenenden. Diese intensive Arbeitsweise war entscheidend für den Aufbau und Erfolg des Europa-Parks. Mack ist skeptisch, ob der derzeitige Wohlstand mit einer reduzierten Arbeitswoche von 28 Stunden aufrechterhalten werden kann, eine Ansicht, die er mit Politiker Günther Oettinger teilt.

Fachkräftemangel als wachsende Sorge

Der Mangel an qualifizierten Fachkräften ist eine reale Bedrohung für den Park. Mack sieht sich gezwungen, zwei große Hotelprojekte aufzuschieben, da ungewiss ist, ob genügend Arbeitskräfte für den Betrieb zur Verfügung stehen werden. Der Park beschäftigt bereits viele Mitarbeiter aus Osteuropa und investiert in Wohnraum und Infrastruktur, um den Bedürfnissen der Angestellten gerecht zu werden.

Flexibilität und Vorteile als Antwort auf den Wandel

In Reaktion auf den Arbeitskräftemangel und die veränderten Bedürfnisse der Arbeitskräfte bietet der Europa-Park flexible Arbeitszeitmodelle an, aus denen die Mitarbeiter wählen können. Obwohl die Lohnkosten gestiegen sind, bemüht sich Mack, den Park für Familien erschwinglich zu halten und gleichzeitig Qualität und exzellenten Service zu gewährleisten.

Vorteile und attraktive Arbeitsbedingungen

Der Europa-Park versucht, durch attraktive Arbeitsbedingungen und Vorteile ein ansprechender Arbeitgeber zu bleiben. Dazu gehören freier Eintritt zu Attraktionen, günstigere Übernachtungspreise in den Parkhotels, gesunde Betriebsküche, verbesserter öffentlicher Nahverkehr und hochwertiger Wohnraum für die Angestellten.

Ein Aufruf zum Umdenken

Mack fordert ein Umdenken hinsichtlich der Work-Life-Balance. Er ist überzeugt, dass die Arbeit Freude bereiten sollte und, wenn dies der Fall ist, die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmt. Er erkennt an, dass es wichtig ist, die Perspektive der jüngeren Generation zu verstehen und zu respektieren, auch wenn er persönlich andere Erfahrungen gemacht hat.

Fazit: Eine Balance zwischen Tradition und Modernität

Roland Mack steht vor der Herausforderung, den Europa-Park in einer Zeit des Wandels zu führen. Während er die Arbeitsmoral junger Menschen kritisiert, ist er auch bereit, sich anzupassen und flexible Arbeitsbedingungen anzubieten. Sein Engagement für den Familienbetrieb und seine Bereitschaft, sich neuen Herausforderungen zu stellen, zeigen, dass er trotz der Schwierigkeiten bereit ist, den Park in eine erfolgreiche Zukunft zu führen.

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