Deutschlands größtes Solar-Parkplatzprojekt: Europa-Park setzt neue Maßstäbe in der Energiegewinnung

Donnerstag, 28. Dezember 2023, 13:24

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Mit der Errichtung der größten Parkplatz-Photovoltaikanlage Deutschlands in Kippenheim, nahe dem beliebten Freizeitpark, setzt sich der Europa-Park an die Spitze einer grünen Revolution im Bereich erneuerbarer Energien. Trotz der innovativen Schritte in Richtung Nachhaltigkeit sieht sich der Park jedoch auch kritischen Stimmen gegenüber.

Ein Solarprojekt von monumentaler Größe

Im Herzen Baden-Württembergs, in der 5600-Einwohner-Gemeinde Kippenheim, entsteht ein Projekt, das in seiner Dimension beeindruckt: Auf einer Fläche von etwa 20 Hektar, vergleichbar mit 28 Fußballfeldern, werden rund 50.000 Solarmodule installiert. Diese Anlage, die auf dem Parkplatz der Automobillogistikfirma Mosolf errichtet wird, bietet nicht nur Schutz für etwa 8.000 Stellplätze, sondern wird auch ein Zentrum der Energiegewinnung sein.

Der Europa-Park wird ab 2025 die Hälfte des durch diese Anlage erzeugten Stroms beziehen. Florian Kornprobst, Sprecher des Europa-Parks, hebt die Bedeutung dieses Projekts hervor und betont dessen Beitrag zur Versorgung des Parks mit erneuerbarer Energie.

Europa-Park: Ein grüner Traum wird Realität

Das Engagement des Europa-Parks im Hinblick auf Ökologie und Nachhaltigkeit wird durch dieses Projekt deutlich. Die Parkplatz-PV-Anlage, die ab Herbst 2024 in Betrieb gehen soll, könnte im Sommer genug Energie erzeugen, um den gesamten Park ausschließlich mit erneuerbarem Strom zu versorgen. Die jährliche Stromproduktion wird auf rund 25 Gigawattstunden geschätzt.

Interessanterweise wird der Strom über das öffentliche Netz in das Stromnetz des Europa-Park Erlebnis-Resorts eingespeist, wobei zukünftig auch Energiespeicher zum Einsatz kommen sollen. Diese sollen in sonnenarmen Monaten und nachts den Bedarf an regenerativer Energie decken.

Mosolfs Engagement in der erneuerbaren Energie

Das Projekt in Kippenheim ist nicht die einzige Initiative dieser Art von Mosolf. In Rackwitz, Sachsen, entsteht eine weitere große Solaranlage, die rund 35.000 Module umfasst und etwa 6.000 Parkplätze überdachen wird. Diese Investitionen unterstreichen Mosolfs Bestrebungen, erneuerbare Energien im großen Stil zu nutzen.

Kritische Töne vom BUND

Trotz des offensichtlichen Engagements für Nachhaltigkeit sieht sich der Europa-Park Kritik ausgesetzt. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) äußert Bedenken hinsichtlich des Flächen- und Wasserverbrauchs des Parks. Stefan Auchter, Geschäftsführer des BUND-Regionalverbands Südlicher Oberrhein, weist darauf hin, dass echte Nachhaltigkeit über wirtschaftliche Interessen hinausgehen muss. Insbesondere der Wasserverbrauch der Wasserwelt Rulantica und dessen Auswirkungen auf den lokalen Grundwasserspiegel werden kritisch betrachtet.

Nachhaltige Maßnahmen im Europa-Park

Neben der neuen PV-Anlage hat der Europa-Park bereits eigene Photovoltaikanlagen installiert. Die Wasserwelt Rulantica ist teilweise mit Solarpaneelen überdacht, und auch über den Fußgängerwegen des Besucherparkplatzes finden sich Fotovoltaik-Module. Der Park betreibt zudem eine Wärmepumpe, ein Wasserkraftwerk an der Elz und Blockheizkraftwerke, was sein Engagement für nachhaltige Energiequellen unterstreicht.

Zwischen Image und Realität

Während der Europa-Park sich durch diese Projekte als umweltbewusstes Unternehmen positioniert, betont Auchter, dass wahre Nachhaltigkeit mehr als nur das wirtschaftlich Rentable umfassen muss. So seien Maßnahmen wie der Einsatz von LED-Lampen und Elektromobilen für Mitarbeiter zwar begrüßenswert, aber auch ein Teil des heutigen Standards.

Ein Blick in die Zukunft

Das Solar-Parkplatzprojekt in Kippenheim markiert einen entscheidenden Schritt in Richtung nachhaltigerer Freizeitparks. Es illustriert, wie innovative Energieprojekte mit wirtschaftlichen Interessen in Einklang gebracht werden können. Gleichzeitig zeigt es, dass in puncto Umweltschutz und nachhaltigem Betrieb noch viel Raum für Verbesserungen besteht. Für den Europa-Park bleibt es eine Herausforderung und Chance zugleich, seinen Platz als Vorreiter in der nachhaltigen Freizeitparkindustrie zu festigen und auszubauen.

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